FORUM ZUR
AUFKLÄRUNG
UND ERNEUERUNG


 

 

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen -
Zeitzeugnis des Vollzuges kommunistischer Diktaturen
in der SBZ/DDR

Presseerklärung vom 7. Dezember 2003 der
Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.


Die UOKG und ihr angehörende Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen haben in einer Zusammenkunft am Ort des Vollzuges der kommunistischen Diktaturen, in der Internierungs- und Haftstätte des sowjetischen NKWD und des MfS in der Genslerstraße 66, Berlin-Hohenschönhausen, einen Arbeitsbericht des Direktors Dr. Hubertus Knabe entgegengenommen.

Die vorzuweisende Bilanz, die sich nicht zuletzt aus den zahlreichen Besuchern ganz Deutschlands und dem 500.000sten Besucher in diesem Jahr erreicht, ist Beleg erfolgreicher Arbeit. Durch ein ansprechendes bildungspolitisches Konzept wurde erreicht, daß Schulklassen und Studenten nicht nur Berlins und Brandenburgs dieses Angebot zur Bereicherung des Geschichtsunterrichts gern annehmen. Angesichts unübersehbarer Defizite bei der Darstellung der kommunistischen Diktaturen in den Geschichtsbüchern sehen die Teilnehmer der Gesprächsrunde dies als gemeinsame Entscheidung von Lehrern und Schülern zur Selbsthilfe.

Als spürbares Defizit in der Arbeit vermerkten die Anwesenden jedoch, daß das wissenschaftliche Potential der Gedenkstätte unzureichend besetzt ist und eine eigene wissenschaftliche Arbeit zum Ort und dessen Verflechtung innerhalb staatlicher Machtstrukturen behindert wird.Nicht befriedigen können auch die Maßnahmen zur Erhaltung der Bausubstanz.
Mindestaufwendungen sind unverzichtbar beispielsweise am ehemaligen Haftkrankenhaus, wenigstens zum Schutz vor weiterem Verfall.

Die UOKG sieht den Stiftungsrat und die zuständigen Senatsverwaltungen Berlins in der Pflicht, sich diesen Aufgaben zu stellen.

gez. Horst Schüler, UOKG
Vorstandsvorsitzender

(Diese Presseerklärung wurde unter maßgeblicher Mitwirkung des Forums zur Aufklärung und Erneuerung erarbeitet.)